Die Anfangszeitlücke ITDG
Die Anfangszeitlücke (Initial Time Delay Gap, ITDG ) beschreibt die Zeitdifferenz zwischen dem eintreffen der direkten Welle und der ersten schallstarken Reflexion am Zuhörerplatz. Bei weit entfernetn Schallquellen ist der Unterschied in den Laufzeiten in der Regel gering, je mehr der Zuhörer sich der Quelle nähert, desto größer wird die Zeitdifferenz. Das ist in der Animation dargestellt:
Unsere Hörerfahrung läßt uns deshalb ein Signal mit einer großen Anfangszeitlücke als nah erscheinen. Die ITDG ist eines der wichtigsten Zeichen für die wahrgenommene Entfernung zur Schallquelle. Es ist keine Raumkonstante, die ITDG ist von den Positionen von Quelle, Reflexionsflächen und Zuhörer abhängig.
Bei der Lautsprecherwiedergabe ist es unter Wohnraumbedingungen meist unvermeidlich, dass die ersten Reflexionen der von den Lautsprechen abgestrahlten Wellenfronten zu früh beim Zuhörer eintreffen. Das überdeckt die ITDG der Aufzeichnung und führt zu einem Verlust an " intimacy ", Schallquellen können nicht nah beim Zuhörer dargestellt werden. In Konzerthallen liegt der Idealwert zwischen 12 und 25 Millisekunden.
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